Die Lage im Naturraum

Roßhaupten am Forggensee, 815 m N.N. liegt idyllisch am Nordwest-Ufer des Forggensees im Allgäu, umgeben von sanften Hügeln, eingebettet in die seenreiche liebliche allgäuer Voralpenlandschaft, unmittelbar vor der Kulisse der Alpen. Acht Kilometer südlich ersteckt sich das Ammergebirge mit Tegelberg und Säuling.

 

Das Gemeindewappen

Das Wappen ist in Rot gehalten und zeigt über zwei silbernen Wellenbalken einen silbernen Pferdekopf.
 

Dabei handelt es sich um ein sog. "sprechendes" oder "redendes", d.h. unmittelbar auf den Orts- bzw. Gemeindenamen hinweisendes Wappen. Solche Wappenbilder sind schon seit der Frühzeit der Heraldik besonders bevorzugt worden.
 

Wappenbeschreibung:

Der Pferdekopf steht redend für den Ortsnamen. In der Legende des heiligen Magnus, des Gründers des gleichnamigen Klosters in Füssen, wird dieser Ort als "Caput Equi" bezeichnet. Der Legende zufolge soll Magnus hier einen großen Drachen getötet haben. Zur Unterscheidung von ähnlichen Wappen mit Pferdekopf wurden die beiden Wellenbalken hinzugefügt. Sie stellen die Lage des Ortes am Lech und am Forggensee dar. Die Farben Rot und Silber erinnern an das Hochstift Augsburg, das bereits seit dem beginnenden 13. Jahrhundert im Ort nachweisbar ist und sich zum wichtigsten Herrschaftsinhaber entwickelte. An der Straße nach Kaufbeuren befindet sich das Fischhaus, ein schloßähnliches Gut, in dem der hochstiftische Fischmeister lebte.
(Quelle: Haus der Bayerischen Geschichte, www.hdbg.de)

 

Unser Logo

Der Drache – neues und doch altes Erscheinungsbild

Wozu braucht ein Ort ein Logo? Oder: wie wir wahrgenommen werden wollen

Klar ist: auch eine Gemeinde steht im Wettbewerb: um Einwohner (nicht nur wegen der Einkommenssteuer...), um Unternehmen, um Gäste. Wie andere Orte, so wollen auch wir wahrgenommen werden: als Urlaubsort für unsere Gäste, aber auch als Mittelpunkt des Lebens. Wir alle kennen Wort- und Bildmarken aus der Werbung. Ein Logo hat immer eine gewisse Wirkung nach außen, die oft überschätzt wird: sich auf dem Markt profilieren, von der Konkurrenz abgrenzen... Aber auch eine Wirkung nach innen, die oft unterschätzt wird: sich mit einer Sache identifizieren, das Wir-Gefühl stärken, oder auch nur ins Gespräch kommen. Wir wollen bewusst beides, die Wirkung nach außen und nach innen. Was zugegebenermaßen nicht einfach ist: in einer Gemeinde sind durchaus verschiedene, konträre Gruppen mit unterschiedlichen Anforderungen. Das gesamte Erscheinungsbild einer Gemeinde ist natürlich auch weit mehr als "ein Zeichen".


Und warum ausgerechnet ein Drache? Oder: Eine Identität haben oder wollen

Roßhaupten – ein Pferdekopf, und natürlich der schöne Kirchturm, Berge, Seen, Wälder. Das waren unsere ersten Gedanken bei einem neuen Logo. Aber sind wir ehrlich: der Pferdekopf steckt bereits im Namen, wäre also unnötig doppelt, und Pferde sind – trotz einiger wichtiger Betriebe – nicht wirklich repräsentativ für unseren gesamten Ort. Berge, schöne Kirchen, Seen und Wälder – das gibt es woanders auch, ist elementar, aber nicht wirklich einzigartig – oder zumindest schwer einzigartig darstellbar, gelingt das doch nicht einmal mit dem Matterhorn.
Also gingen die Gedanken zurück – zum Anfang, den Ursprung, das Wesen... Die Schlüsselbegriffe dabei: authentisch, sympathisch, es soll Geschichten auslösen, Bilder entstehen lassen, modern, aber nicht modisch, variantenreich, und eben eigen... Was lag also näher als der Drache – unser Drache, der aus der Magnus-Legende. Der Drache als Ungeheuer, Sinnbild für Heidentum, für Böses... Der Drache aber auch als Glücksbringer und ein Zeichen für Friedfertigkeit wie im Fernen Osten, ein Drache für die Phantasie unserer Kinder, die eigene und die unserer Gäste... Wer durch Roßhaupten und Umgebung geht, wird überrascht sein, wo dieser Drache überall schon (oder noch) präsent ist: ganz oben auf dem Maibaum, als Wächter an der Tiefentalbrücke, beim Drachenbrünnle, auf der ein oder anderen Hauswand oder manchmal im Haus drinnen..., - sogar auf dem Oktoberfestumzug war er letztes Jahr zu bewundern...


Nachdenken – über uns und unseren Ort, den "Ball" weiterspielen

Der Weg zum Drachen war also lang und nicht einfach, und er ist noch längst nicht zu Ende. Wir wissen, dass wir uns damit alles einfangen: im Idealfall Zustimmung, Einverständnis, Erstaunen, aber auch verständnisloses Kopfschütteln, unbändige Kritik. Und das ist gut so, da bewegt sich was, man fängt mal wieder an nachzudenken. Dabei geht es vordergründig nicht um gut oder böse: es geht uns vor allem um dieses Nachdenken – über unseren Ursprung, die Magnus-Legende, die Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal Roßhauptens, als Urlaubsort, aber auch für uns als Einwohner.
Wir wollen den Ball aber auch weiterspielen: unser Drache bietet viele Möglichkeiten: Drachenweg, Drachengold, Drachenspielplatz, Drachenbote... Geben Sie unserem Drachen eine Chance – denken Sie über ihn nach, reden Sie über ihn, ob im Guten oder im Bösen...

Thomas Pihusch, 1. Bürgermeister

 

Die Roßhauptener Magnussage

"In der Gegend, wo jetzt das Pfarrdorf Roßhaupten liegt, hauste einst in einer tiefen Schlucht ein scheußlicher Lindwurm, der Menschen und Vieh nachstellte. Besonders auf Pferde hatte er es abgesehen. In seiner Höhle soll ein ganzer Berg von Roßschädeln gelegen haben, wovon, wie man sagt, nachmals der Name Roßhaupten gekommen sein soll. Als nun Sankt Mang in diese Gegend kam, da ging er, ein Kreuz auf der Brust, seinen Stab in der einen, einen Pechkranz in der andern Hand, auf das gefürchtete Untier los und schleuderte ihm unter Anrufung Gottes den Pechkranz in den geöffneten Rachen. Der Lindwurm schluckte, druckte und zerbarst vor des heiligen Füßen. Der aber dankte Gott." (Quelle: Allgäuer Sagen, Alfred Weitnauer)

 

Der besiegte Drache

"Im achten Jahrhundert soll es bei Roßhaupten einen Drachen gegeben haben, der die Bewohner in Angst und Schrecken versetzte und liebend gern Pferde aß. Dabei verschlang er das ganze Tier bis auf seinen Kopf, woraufhin Roßhaupten seinen Namen erlangte. Die Roßhauptner baten nun den Heiligen Magnus um Hilfe. Magnus zog alleine gegen dieses Untier aus, in der einen Hand nur einen langen Stab, der in einem Kreuz endete, in der anderen Hand einen pechüberzogenen Kranz. Die Roßhauptner wollten den Heiligen Magnus noch aufhalten, da sie befürchteten, ohne Waffen könne er gegen diesen Lindwurm nichts ausrichten, doch Magnus kehrte siegreich zurück. Er hatte den Drachen getötet, indem er ihm den Pechkranz in den weitgeöffneten Schlund seines Maules geworfen hatte und dieser daran verendete. In dieser Legende ist der Drache vermutlich ein Bild für das Heidentum, das der Missionar Magnus im achten Jahrhundert in der Gegend um Roßhaupten bekämpfte.

Dennoch gibt es immer noch einen Drachen in Roßhaupten zu bewundern. Zwar ist dieser nur aus Stein und von ihm geht auch nicht diese angstverbreitende Gewalt aus, doch bewacht er wie sein Vorgänger aus der Legende die Straße nach Roßhaupten. Er steht an der B 16 von Füssen kommend kurz nach der Tiefentalbrücke."

 

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