Die Geschichte von Roßhaupten

© Text und Bilder: Klaus Wankmiller, 2008

Römische Spuren

Dass bereits die "Veneto-Illyrer" in der Gemeinde eine dauerhafte Siedlung errichteten, gilt heute als eher unwahrscheinlich. Ebenso widerlegt scheint die Vermutung zu sein, dass es sich bei der Straßenstation in der Nähe der mangmühle um eine keltische Viereckschanze handeln könnte. Die ältesten gesicherten Funde sind im heutigen Forggensee zu entdecken: ein römischer (vielleicht rätischer?) Brandopferplatz und die Überreste der einzigen römischen Staatsstraße nördlich der Alpen, der Via Claudia Augusta. Diese antike Transitstraße führte von der Adria quer durch die Alpen über Augsburg, der Provinzhauptstadt Rätiens, an die Donau. Im abgesenkten Forggensee kann man gerade in den wasserarmen Monaten zu Beginn des Jahres noch Spuren des ehemaligen Straßendamms erkennen. Weitere Reste der in den Jahren 46/47 n. Chr. erbauten der Römerstraße finden sich bei Egelmoosen in der Gemeinde Roßhaupten und nördlich von Lechbruck (hier als Wiesendamm). Teilweise sind sogar Materialgruben erkennbar, aus denen die Römer den notwendigen Kies für den Trassenbau entnahmen (auf dem Hartenberg noch deutlich sichtbar). Die Straße diente vor allem zum Austausch von Waren. Funde aus den ausgegrabenen Handelsstationen von Dietringen und Biberwier belegen, dass bereits vor 2000 Jahren Waren aus ganz Europa auf dieser Route transportiert wurden. Es gibt Vermutungen, dass auch auf dem "Weißen Bichl" nördlich von Roßhaupten eine ähnliche römische Villa wie in Schwangau stand.

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