Die Geschichte von Roßhaupten
Kapelle Maria Steinach
Um 1650 erbaute Matheis Holl aus Roßhaupten südlich des Ortes eine Kapelle (Maria Heimsuchung). Schon bald erfolgte jedoch ein völliger Neubau nach Plänen Johann Jakob Herkomers. Die Kapelle wurde vom Maurermeister Joseph Miller aus Rettenbach nach den Plänen Herkomers gebaut und 1706 vollendet. Der Grundriss der Kapelle ist fast quadratisch.
Der Altar stammt aus der Erbauungszeit (um 1710) und zeigt ein Bild mit der Heimsuchung Mariens. Außerdem befinden sich in der Kapelle interessante Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert. Die Kapelle war ein beliebter Wallfahrtsort und birgt eine Besonderheit. Auf der Empore im Inneren ist in der Mitte die Mauer sehr dünn. Das Fenster darüber lässt sich öffnen. Von hier aus konnte der Priester auf die Wallfahrer von oben herunten predigen, wenn so viele Menschen kamen, dass sie in der Kapelle keinen Platz mehr fanden. Die Wallfahrt zu dieser Kapelle hat seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert jedoch stark abgenommen. In den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt zieht die Pfarrgemeinde Roßhaupten jedoch noch heute zu einem Bittgang zur Kapelle, um den Segen für Feld und Flur herabzurufen.