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Kläranlage - Sanierung

Erstellt von Thomas Pihusch, 1. Bürgermeister | |   Rosshaupten

Ein seit Jahren anstehendes Thema geht jetzt endgültig in die heiße Phase: Die konkrete Planung zur Sanierung unserer Kläranlage steht, mittlerweile wurden die einzelnen Leistungen ausgeschrieben und auch schon vergeben. Die Baumaßnahmen werden in den nächsten Wochen in Angriff genommen. Zum jetzigen Zeitpunkt wird die ermittelte Gesamtkostenschätzung von 1,32 Mio. in jedem Fall eingehalten, wenn nicht sogar deutlich unterschritten. Die endgültigen Kosten stehen natürlich erst mit der Fertigstellung, die für Anfang Oktober diesen Jahres vorgesehen ist.Die Sanierung unserer mittlerweile über 30 Jahre alten Kläranlage wurde notwendig, weil die neueren Anforderungen an den Kläranlagenablauf mit dem vorhandenen System nicht mehr eingehalten werden können. Frühere Überlegungen gingen von einem kompletten Neubau eines anderen Systems aus. Die dazu notwendigen Investitionen hätten deutlich über 2 Mio. Euro gelegen. Mit Ingenieur Josef Waldinger vom Büro Dippold & Gerold kam letztlich eine Variante ins Spiel, für die sich der Gemeinderat letztlich einstimmig entschied: die vorhandene Tropfkörperanlage ist noch in einem guten baulichen Zustand und kann belassen bleiben. Sie wird durch ein neues, ausreichend dimensioniertes Nachklärbecken ergänzt, welches später auch zu einer Kompakt-Belebungsanlage umgerüstet werden kann. Zusätzlich wird eine Ableitung von der Kläranlage in den Forggensee gebaut. Damit wird der Gruberbach aus ökologischer Sicht entlastet und bei einem derartig starken Vorfluter fallen einige strenge Grenzwerte z. B. für Stickstoff und Phosphor weg.Neben den geringeren Baukosten dürften auch die Betriebskosten gegenüber einer Neuanlage deutlich niedriger bleiben: das Tropfkörpersystem verbraucht deutlich weniger Strom, auf Pumpen oder Gebläse zur Belüftung eines Klärbeckens kann weitgehend verzichtet werden. Markus Baur, angehender Energie- und Umwelttechnik-Ingenieur, hat auch für die Ableitung in den Forggensee eine pfiffige Idee eingebracht: anstelle von Pumpen, die lediglich bei technischen Problemen einspringen, wird der Ablaufkanal als Saugheber konzipiert, ein Prinzip, bei dem der hydrostatische Druck ausgenutzt wird, um das Wasser in den tiefergelegenen Forggensee zu transportieren. Die Idee von Markus Baur dürfte uns in den kommenden Jahren einige tausend Euro an Pumpkosten einsparen! Bereits zum Jahreswechsel hat sich der Gemeinderat ja für eine Anhebung der Abwassergebühren um 0,58 € auf 1,86 € pro Kubikmeter Abwasser entschieden. Damit kann beim sich bis jetzt abzeichnenden günstigen Kostenverlauf die gesamte Sanierung finanziert werden, Verbesserungsbeiträge werden wohl nicht erforderlich.

Thomas Pihusch, 1. Bürgermeister

Funktionsschema unserer Kläranlage alt und neu: der Tropfkörper als wesentlicher Bestandteil wird weiterhin genutzt, hinzu kommt ein Nachklärbecken und die Ableitung in den Forggensee