Der Schulverband Roßhaupten hat sich im Zuge der neuen Hauptschulreform für einen Verbund über Landkreis- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg mit der Hauptschule Steingaden entschlossen. Zudem sollen bereits für das kommende Schuljahr die  Voraussetzungen für die vom Kultusministerium neu eingeführte „Mittelschule“ an beiden
Standorten geschaffen werden. Der entsprechende Förderantrag wurde fristgerecht an den Regierungen eingereicht. Die Zustimmung aller Gemeinden (Halblech, Lechbruck, Lengenwang, Rückholz, Roßhaupten und Seeg) liegt vor. Erklärtes Ziel für alle Beteiligten ist es, mit einem Partner in Augenhöhe das für die Mittelschule notwendige Angebot in den dörflich geprägten Schulen „auf dem Land“ zu halten. Zur Mittelschule gehört insbesondere ein M-Zug für die Möglichkeit eines vollwertigen Mittleren Reife-Abschlusses, die Ganztagesschule sowie die drei Zweige Wirtschaft, Technik und Soziales. Dies wird jetzt an beiden Verbundschulen im Wechsel oder bei Bedarf an beiden gleichzeitig angestrebt. Der M-Zug ab der 7. Klasse soll z.B. im kommenden Schuljahr in Steingaden und im darauffolgenden dann in Roßhaupten beginnen. Notwendige Schülerfahrten zwischen den beiden Standorten beschränken sich im Wesentlichen auf die Schüler des M-Zuges, für alle
anderen bleibt eigentlich alles beim Alten. Den Schülern mit den weitesten Fahrentfernungen nach Steingaden (z.B. aus den Gemeinden Seeg, Rückholz oder Lengenwang) oder umgekehrt nach Roßhaupten wird die Wahl für den nächstgelegenen Schulstandort freigestellt. Die Entscheidung für einen Verbund mit Steingaden soll kein Affront gegenüber der Hauptschule in Füssen sein, mit der ein Verbund auch denkbar gewesen wäre. In diesem Fall sehen wir jedoch die Gefahr, dass eben alle die für die Mittelschule interessanten Angebote letztlich in Füssen stattfinden und die Hauptschule Roßhaupten weiter geschwächt wird, weil sich hier dann nur ein „Etikettenwechsel“ ohne zusätzlichen Leistungen vor Ort ergibt. Der Verbund zwischen Roßhaupten und Steingaden wird vorab für einen Zeitraum von fünf Jahren geschlossen, nicht wissend, welche  Veränderungen in der Bayerischen Schulpolitik in den nächsten Jahren noch vorgesehen  sind… 

Ein Plädoyer für unsere Haupt-/Mittelschule Roßhaupten:
„Über die bayerische Schulpolitik kann sich jeder so seine Gedanken machen: die  Einführung der sechsstufigen Realschule vor ein paar Jahren mit der Konsequenz, dass Teilhauptschulen aufgelöst werden, die Hauptschulen am Land ausbluten, unsere Kinder schon ab der 3./4. Klasse in Entscheidungszwang geraten und vorzeitig mit dem Bus in die Städte verfrachtet werden, damit vorzeitig dörfliches Leben abgezogen wird, Schulen leer stehen, während z.B. die Realschule in Füssen aus allen Nähten platzt… Unsere  Entscheidung für einen Schulverbund mit Steingaden und die beiden Hauptschulen zu einer „Mittelschule“ weiterzuentwickeln, wie es das Ministerium in seiner neuesten Reform ermöglichen will, ist vor allem von einem Gedanken getragen: den Mittleren Reife-Abschluss „auf dem Land“ verstärkt anzubieten und unsere Kinder in den beiden hervorragend  organisierten Schulen vor Ort zu halten. Nahezu alle Schulabgänger der beiden  Hauptschulen haben in der Vergangenheit eine Lehrstelle gefunden, was für unsere Schulen, ihre Lehrer und die Ausbildung als Ganzes spricht!