Aktuelle Berichte aus Roßhaupten

Senioren-Wohnkonzept

Erstellt von Thomas Pihusch, 1. Bürgermeister | |   Rosshaupten

Roßhaupten wird älter – diese simple Feststellung gilt nicht nur für den Ort als Ganzes, sondern auch seine Bevölkerung. Dies prognostizierte der Seniorenbeauftragte des Landkreises, Alexander Zoller, dem Gemeinderat vor einigen Monaten in einer Präsentation. So nimmt laut Prognose die Bevölkerung in den nächsten 25 Jahren um rund 10% zu, der Anteil 65 Jahre und älter jedoch verdoppelt sich nahezu von 376 auf rund 700. Die über 80jährigen nehmen im selben Zeitraum von 103 auf 181 zu. Leider wird sich auch die Anzahl an Demenzerkrankungen in den nächsten Jahren laut Prognose steil nach oben entwickeln. Parallel dazu steigen auch die Aufgaben und Erwartungen vor Ort. Erklärtes Ziel für die meisten von uns dürfte es sein, den Lebensabend so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Erst wenn dies nicht mehr zu bewältigen ist, heißt derzeit der Schritt in eines der Pflegeheime in Seeg, Lechbruck oder Füssen. In den letzten Jahren hat sich beim Thema Wohnen für hochbetagte oder auch pfl egebedürftige Menschen einiges bewegt: neue, kleinere und familiäre Formen wie ambulant betreute Wohngemeinschaften mit Selbstbestimmung für die Bewohner und Wohnrecht bis zum Lebensende sind positive Beispiele moderner Seniorenwohnkonzepte. Vor Weihnachten ergab sich für die Gemeinde Roßhaupten die Gelegenheit, das Anwesen der mittlerweile verstorbenen Emmi Strobel an der Hauptstraße gegenüber der Kirche zu erwerben. Die Motivation, in zentraler Lage ein „Seniorenwohnkonzept“ für Roßhaupten zu verwirklichen, hat letztlich zur Kaufentscheidung geführt. Zusammen mit einem bereits im Besitz der Gemeinde befi ndlichen Grundstück westlich davon verfügt die Gemeinde jetzt mitten im Ort über eine Fläche von ca. 3.000 m². Nun gilt es in den kommenden Monaten, das richtige Konzept, basierend auf dem wirklichen Bedarf vor Ort, aber auch die richtigen Partner für die Umsetzung zu fi nden. Zusammen mit dem Mehrgenerationenhaus Mitanand und dem gleichnamigen Förderverein hat sich der Gemeinderat bereits mehrere Objekte in der Region angesehen, so z.B. in Altusried, in Durach und kürzlich in Schwangau bei Familie Griesmann, die auch das Bürgerspital in Füssen betreibt. Viele interessante Aspekte sind bis jetzt zusammengekommen, dennoch ist die „Findungsphase“ bei weitem nicht abgeschlossen.

Alle Bürgerinnen und Bürger Roßhauptens sind aufgefordert, sich Gedanken zu machen, wie diese Chance des „Altwerdens mitten in Roßhaupten“ genutzt werden kann. Viele Schwierigkeiten gilt es dabei zu berücksichtigen, von der Finanzierung beim derzeitigen Schuldenstand der Gemeinde bis hin zur Einbindung ehrenamtlichen Engagements, sei es im Mehrgenerationenhaus Mitanand oder in den zahlreichen Vereinen und darüber hinaus.

Emmi Strobel ist es verwehrt geblieben, ihren Lebensabend bis zum Schluss in ihrem Roßhaupten verbringen zu können. Wenn ihr Anwesen eines Tages dies für einen von uns ermöglicht, dann ist ein großer Schritt in die Zukunft geschafft.

Thomas Pihusch, 1. Bürgermeister

Das ehem. Anwesen Strobel in zentraler Lage als Ausgangspunkt für ein zukünftiges „Seniorenwohnkonzept“